Julian Dillier
Julian Dillier (1922–2001) gehört zu den Vertretern der Neuen Mundartliteratur, die in der Schweiz mit Kurt Marti, Ernst Eggimann, Ernst Burren u. a. in den frühen 1970er Jahren eingesetzt hat. Er wuchs als Sohn des Obwaldner Landweibels im Rathaus in Sarnen auf und machte sich schon früh einen Namen als Autor und Regisseur für Laientheater in der Innerschweiz und als Förderer der regionalen Literatur.
Ab 1969, nach seinem Wegzug von Obwalden nach Basel, erschienen mehrere Bücher mit seinen Gedichten in Obwaldner Mundart. Bis zu seiner Pensionierung 1987 arbeitete er als Redaktor bei SRF und setzte sich in dieser Funktion ein für die Mundartliteratur in der Schweiz und im nahen Ausland. Er wurde für sein literarisches Schaffen mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Obwaldner, dem Innerschweizer und dem Oberrheinischen Kulturpreis sowie dem Friedestrompreis für überregionale Verdienste um deutschsprachige Mundartdichtung.
Frau Bartsch (1989), eine autobiografische Erzählung aus der Sarner Kindheit des Autors, ist sein einziges Prosawerk in Hochdeutsch.
Foto © Thomas Dillier