Leseprobe
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Bei seinem allzu frühen Tod im Frühjahr 2014 hat Virgilio Masciadri zahlreiche unpublizierte Gedichte hinterlassen. Allee ohne Laub enthält eine repräsentative Auswahl aus seinen letzten zwei Lebensjahrzehnten. Viele Gedichte sind in Blessagno, seiner zweiten Heimat in Italien, entstanden, andere in Paris, im Tessin, im Aargau. Sie zeigen noch einmal seine Eloquenz, Heiterkeit, Ironie und Klugheit. Bis zum letzten Tag hat der Dichter weitergeschrieben, immer konzentrierter, als könnte ihn die Poesie, die ihm Halt und Trost war, am Leben erhalten. Das Wissen um die Vergänglichkeit macht jeden Augenblick kostbar, und er hält ihn fest. Mit höchster Präsenz erzählt Virgilio Masciadri von kleinen Dingen in seiner Umgebung, die existenziell werden, und seine Hand «tastet nach Spuren des Wirklichen».
Der Autor
Virgilio Masciadri
Virgilio Masciadri, geboren 1963 in Aarau, hat in Zürich Griechisch, Latein und Mittellateinische Philologie studiert. Später folgten Lehraufträge an der Universität Zürich sowie an Gymnasien in Aarau und Zürich. Virgilio Masciadri wirkte als Lyriker, Schriftsteller und Lektor, er war Leiter des orte-Verlags und verantwortlich für die orte-Literaturzeitschrift.
Zuletzt erschienen: Das Problem der Kentauren – Die Griechen und das Wunderbare (2012); Das Lied vom knarrenden Parkett (2010); Dämonen im Murimoos (2009).
Der Autor verstarb am 8. Mai 2014 in Aarau.
Foto © Gavino Strebel