Leseprobe
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Am Sterbebett der Mutter treffen sie sich wieder, die beiden Halbschwestern Esther und Gloria. Seit ihrer Kindheit hatten sie keinen Kontakt mehr, nun sitzen sie gemeinsam im Krankenzimmer. Allmählich kommen sie sich näher, zugleich aber brechen alte Konflikte und Rivalitäten auf. Und immer wieder steht die Beziehung zur Mutter zwischen den jungen Frauen. Esther fühlte sich stets benachteiligt. Erinnerungen und Bilder steigen in ihr auf: der Moment, als die Mutter zusammen mit Gloria die Familie verließ, die Wiederbegegnung dreizehn Jahre später, die aufwühlenden Treffen, die danach folgten. Esther ist hin und her gerissen zwischen Sympathie und Ablehnung, zwischen Sorge und der Frage: Ist diese fremde Frau überhaupt ihre Mutter?
Ein subtiles Beziehungsporträt, geschrieben in einer atmosphärisch dichten Sprache.
Die Autorin
Patricia Büttiker
Patricia Büttiker, geboren 1968, wuchs in Frauenfeld auf, studierte an der Höheren Schule für Gestaltung Zürich (heutige ZHdK), Fachbereich Lehrerinnen und Lehrer für Bildnerische Gestaltung. Sie veröffentlichte in Zeitschriften und Anthologien, erhielt zahlreiche Preise und Stipendien.
2013 wurde ihr von der Literaturkommission des Kantons Zürich ein halbes Werkjahr zugesprochen. 2019 war sie Writer in Residence der Franz-Edelmaier-Residenz für Literatur und Menschenrechte in Meran.
Patricia Büttiker lebt in Zürich.
Die Autorin steht für Lesungen zur Verfügung.
Foto © Ayșe Yavaș