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Tabea Steiner legt nach zwei erfolgreichen Romanen einen Band mit Texten vor, die in den Jahren 2016 bis 2024 entstanden sind. Ausgehend von familiären Herkunftslinien, von Räumen oder Erinnerungen gestaltet sie Zusammenhänge zwischen individuellen Wahrnehmungen und den Gegebenheiten unserer Lebenswelt. Sie erzählt von Heidi, vom Alpöhi und ihrem eigenen Großvater, von Missionsarbeit in Papua-Neuguinea in den 1980er-Jahren oder von der soziologischen Vielschichtigkeit einer Mietwohnung in der teuersten Stadt der Welt. Auch in diesen kurzen Texten erweist sich Tabea Steiner als Autorin, die genau wahrnimmt und ihre Beobachtungen in eine klare, nüchterne Sprache einfließen lässt. Es sind faszinierende Details, die die Leser:innen direkt ansprechen und auf Reisen mitnehmen, sei es auf eine Radtour der Mur bei Graz entlang, bei der die Erzählerin in ein heftiges Gewitter gerät, oder aber zurück in eine Kindheit, die geprägt ist von klaren, oft unausgesprochenen Regeln, aber auch vom Vertrauen in die Großmutter. Dabei gelingt es Tabea Steiner immer wieder, größere Zusammenhänge aufzuzeigen, Bezüge zur Natur, zu Tieren und Pflanzen zu schaffen, und sie zeigt, wie neue Technologien diese Beziehungen verändern.
»Am Anfang steht jeweils ein Bild, eine Idee, ein Thema, ein Artikel. Ich will der Sache nachgehen, mehr wissen. Ich beginne zu recherchieren und wage schließlich den Versuch, mit Sprache den Dingen auf die Spur zu kommen.« (Tabea Steiner)
Rezensionen
Die Autorin
Tabea Steiner
Tabea Steiner, geboren 1981, veröffentlichte 2019 ihren ersten Roman Balg, der für den Schweizer Buchpreis nominiert war. Es folgte 2023 Immer zwei und zwei. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit ist sie als Veranstalterin (Thuner Literaturfestival Literaare, Berner Lesefest Aprillen), Moderatorin und Dozentin (Hochschule Luzern – Design Film Kunst) tätig. Tabea Steiner lebt in Zürich.
www.tabeasteiner.ch
Die Autorin steht für Lesungen zur Verfügung
Foto © Ayse Yavas